Ohne Sonne geht gar nichts.

Das ist die Überschrift heute….

Draußen ist es nebelig und kalt. Mehr November geht wohl kaum …..
Sogar mein Arbeitszimmer kommt mir sehr kalt vor.
Genau genommen: In mir friert es auch.
Ein Schlückchen heißes Ingwerwasser aus der Thermoskanne, den Laptop zuklappen, Treppe hinab in die Kantine. Der Kaminofen muss ran, vermutlich wird das helfen.
Kein Holz neben dem Ofen. Das Wochenende war wohl zu kurz um vorsorglich einen schönen Stapel herbei zu schleppen…
Na gut, ich laufe ums Haus und hole einen Arm voll Holzscheite. Dann nochmal durch den Nebel zum Holzplatz. Kleine Holzspäne in den Korb und zurück zum Ofen.
Wo ist das Feuerzeug. Jedenfalls nicht an seinem Platz. Verflixt. In der Küchenschublade für wichtige Angelegenheiten? Also diese besondere Schublade für alle heimatlosen kleinen Gegenstände? Nein.
Unter dem Ofen? Hab ich schon geschaut. Nein.
Ach stimmt, im Rucksack. Ich hatte das Feuerzeug mit auf dem Markt, um dort meinen Gewürze Stand mit einer leuchtenden Kerze zu verschönern und um auf die wärmende Wirkung der ausgewählten Gewürzmischungen hinzudeuten….
Der Rucksack, –  liegt oben, beim  Schreibtisch …. Also Treppe wieder rauf und fix wieder runter, mit Feuerzeug….
Ofen füttern. Alle Regler auf. Anzünden, Feuer!
Feuer?
Der Nebel drückt wohl von oben auf den Kamin. Den Flämmchen fällt es schwer, ihnen fehlt Luft …..
Mir aber ist inzwischen bereits deutlich wärmer. Auch ohne die bevorstehenden guten Taten des Kaminofens…
Vom Sofa aus kann ich jetzt dem Züngeln und Flackern der kleinen Flammen zuschauen. Ich beobachte, wie sie sich mit den Gegebenheiten auseinandersetzen. Die Luft in der Brennkammer bewegt sich in der aufkommenden Hitze, das Holz verändert sich bereits, – es hat Feuer gefangen. Man könnte meinen mit jedem Einatmen und Ausatmen des Ofens gewinnt das Feuer an Kraft. Das Holz hat bereits Farbe und Form verändert, ein Transformationsprozess nimmt Fahrt auf ….

 

 

Ich befasse mich in diesen Tagen immer wieder mit dem Element Feuer. Die damit verbundene Energie der Umwandlung, der Transformation, interessiert mich brennend, – witzig, dieses Wortspiel, aber so ist es.

Jeder Stoffwechsel im Körper ist ein Vorgang der durch die Elementenergie des Feuers entsteht…. Den Begriff „Verdauungsfeuer“ kennt man.

So, wie es auf der stofflichen Ebene funktioniert, so gibt es diese Transformationen auch in allen subtileren Funktionen und in den geistigen Ebenen.

Schon in den ganz alten Schriften des Ayurveda wurden Unterscheidungen der überall wahrnehmbaren stetigen Veränderungen detailreich beschrieben. Wundervolle Orientierung in der Komplexität des Lebens. Es lohnt sich, Ayurveda zu lesen, zu studieren, Erfahrungen zu sammeln und die Erkenntnisse allmählich in den Alltag zu integrieren. Meine Ayurvedalehrerin ermuntert uns, indem sie sagt, es geht weniger um Regeln oder must do´s, es tut einfach gut, etwas ayurvedisch denken zu lernen ….

Wir erfahren die Welt mit den Sinnen. Feuer wird mit dem Sehsinn assoziiert. Lassen wir also unsere Herzenswärme durch die Augen strahlen…. In Zeiten von Atemmasken eine wohltuende kommunikative Bewusstheit ….

Das Lebensfeuer hüten ….
In der Praxis bewährt sich Meditation als transformative Kraft, die das geistige Feuer nährt und reguliert bis eine ruhige Flamme brennt, in der sich alle Phänomene in Klarheit verwandeln….

In welcher Weise wollen wir das Feuer des Lebens hüten? Es ist eine große gestalterische Freiheit, die uns zur Verfügung steht….

Dazu in einem erweiterten Zusammenhang, wurde ich auf einen Artikel von Perspektive Daily aufmerksam. Ich möchte ihn mit Euch teilen, denn die beschriebenen Gedanken schenken Mut, nähren mein Lebensfeuer so, dass ein klares Flämmchen aufscheint ….

Uwe Schneidewind arbeitet an der Entwicklung einer sozialen und ökologischen Zukunft. In dem Essay stellt er drei Blickrichtungen vor, die eine große Transformation ermöglichen sollen…..

 

Die drei Schlüssel zu einer Welt in der alle würdevoll leben können.

 

PS:

Ein Jahresabo von Perspektive Daily ist ein schönes Geschenk.

Konstruktiver Journalismus bester Brennstoff für unser kollektives  Lebensfeuer…