Unfassbar viele Bewegungen schwirren in meinem Geist herum. Wenn es so weiter geht, fühle ich mich vermutlich bald so vernebelt, wie der Blick aus dem Fenster es mir spiegelt. Nebel so weit das Auge reicht.
Der Tag begann früh. In der Morgendunkelheit durch die verschleierte Landschaft zum Markt in der kleinen Stadt, das Auto gefüllt mit den Utensilien für den Stand, der Kopf gefüllt mit Gedanken zu Advent und Weihnachten und Geschenken und Traditionen und Variationen davon…..
In diesem Jahr wird es vielleicht zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder etwas deutlicher zu fühlen oder gar sichtbar sein. Das, was die Advents- und Weihnachtszeit im Innersten zusammenhält.
Es ist ein großes Angebot der Krise an uns, die ungewohnten Umstände zu nutzen. Uns auf die Suche zu machen, was wir in unseren eigenen Tiefen finden können.
Es gibt ein einfaches Mantra, ein Wunschgebet, welches mir gerade auch in dieser Zeit besonders nahe ist:

Asato ma sat gamaya
Tamaso ma jyotir gamaya
Mritiyor ma amritam gamaya

Das ist Sanskrit. In eine westliche Sprache übertragen, bedeutet es:

Vom Nichtwissen zum Wissen.
Von der Dunkelheit zum Licht.
Von der Angst vor dem Tod zum Leben.

Falls sich jetzt eine kleine, bunte Fee in meiner Nähe manifestieren würde, sich auf der Kante meines Laptops gemütlich hin kuscheln würde und mich nach einem Wunsch fragen würde, den sie mir erfüllen solle, dann wäre meine sofort Antwort klar.

Ich wünsche mir, dass alle Menschen JETZT so viel Mut und Freude spüren, dass sie gar nicht anders können als endlich in Zusammenhängen zu denken und zu fühlen. Ich wünsche mir ein kollektives „Interbeing“ Bewusstsein.

Die kleine, bunte Fee würde verlegen mit ihren Flügeln knistern, etwas zögern, aus dem Fenster schauen, ihre Schnürsenkel neu binden, seufzen, ja, ganz klar, natürlich auch seufzen und, nach einem längeren Weilchen schließlich leise wispern: Ich kann es versuchen, einen Teil dazu beizutragen. Jeden Tag einen kleinen Teil. Das geht…… wenn Du mir dabei hilfst.
Ich bin kurz am zweifeln. Da hatte ich unvermutet so eine sagenhaftes Setting mit Wunsch frei und Erfüllung. Hätte ich mir doch besser das Grundeinkommen wünschen sollen? Vielleicht wäre das – ZACK – von der Fee …..
Ich öffne das Fenster. Mir ist warm. Ein Windhauch streift mein Gesicht. Der Blick in den wolkenlosen, weiten blauen Himmel löst alle Unsicherheit auf ….

Vom Nichtwissen zum Wissen.
Von der Dunkelheit zum Licht.
Von der Angst vor dem Tod zum Leben.

Ich nehme das Textblatt für die nächste Episode meines Podcasts in die Hand, winke der Fee zum Abschied ein sehr, sehr großes Dankeschön, schalte das Mikrophon ein, fühle das Papier in meiner Hand und drücke auf Aufnahme ……

Für alle, die das Mantra gerne hören und selbst rezitieren möchten: Es gibt variationsreiche Interpretationen bei you tube.